Wie Meditation das Gehirn verändert

Das Gehirn ist anpassungsfähig

 

In der Regel wird unser Gehirn durch äußere Einflüsse strukturiert. Mentales Training erlaubt es uns jedoch die Neuroplastizität, also die Anpassungsfähigkeit des Gehirns, gezielt zu steuern. Dadurch haben wir die Möglichkeit uns selbst, unsere Persönlichkeit und unsere Erfahrung der Welt zu formen. Meditieren bedeutet also nicht „Nichts“ zu tun, sondern wir stimulieren unsere Neuroplastizität.

Es kann nachgewiesen werden, dass Meditation wortwörtlich Gehirnregionen verändert. Und zwar nicht nur in ihrer Arbeitsweise, sondern tatsächlich anatomisch. Damit ist eine Zunahme der grauen Substanz in diesem Bereich gemeint, also mehr Zellkörper.

Bestimmte Gehirnbereiche sind bei Langzeitmeditierenden stärker ausgeprägt.
Unter anderem:

‣ Der orbitofrontale Cortex (Entscheidungsfindung)
‣ Der Thalamus („Tor zum Bewusstsein“)
‣ Der Hippocampus (Gedächtnisprozesse)
(Luders et al., NeuroImage 45, 2009)

In der bahnbrechenden Arbeit von unter anderem Richard Davidson, beobachtete man die Gehirnaktivität von Mönchen während sie meditierten.

Die oszillatorische Hirnaktivität im Gamma-Bereich nahm dabei dramatisch zu.

Und auch im Grundzustand (ohne aktive Meditation), war die Gamma-Aktivität weit oberhalb derer einer Vergleichsgruppe.

(Lutz, Davidson et al., PNAS 101 46, 2004)

Was sind Gamma-Wellen?

Gamma Osziallationen treten zum Beispiel bei starker Konzentration & Lernprozessen auf und begünstigen die neuronale Reorganisation. Also vereinfacht ausgedrückt: Durch erhöhte Gamma-Aktivität wird die Neuroplastizität des Gehirns verstärkt.

Warum meditieren?

Das wichtigste Ziel der Achtsamkeitspraxis ist, mit sich selbst in Kontakt zu kommen.“

Jon Kabat-Zinn

„Meine Vision für die Zukunft ist, dass mentale Übungen in Form von Meditation genauso verbreitet sein werden wie heutzutage sportliche Aktivitäten.“

Richard Davidson

Meditation ist eine Seinsqualität, die dein Handeln begleitet. Nur wenn du vierundzwanzig Stunden am Tag in Meditation bist, kannst du ankommen, dann bist du angekommen.“

Osho

Völlig im Einklang mit dem Fluss des Seins. Der Einheit zugehörig, einverstanden mit dem Strom des Lebens. Diesen Bewusstseinszustand lernen wir in der Meditation.“

Manuel Haase